So auf eine Rebsorte jenseits des Rieslings fixiert wie Karl-Hermann Milch ist in Rheinhessen wahrscheinlich niemand. Seine Weinberge hat der Winzer zu mehr als der Hälfte (53 Prozent) mit Chardonnay bestockt. Und Chardonnay kann er. Das zeigt er dieses Jahr mit dem Chardonnay Réserve aus dem Mörstadter Nonnengarten, ein wunderbar schmelziger und dabei unbeschwerter Wein. Die Lage ist übrigens die älteste der Familie, die früher in Mörstadt wohnte. Sie sieht Karl-Hermann Milch auch als die beste des Weingutes an. Er macht auch einen zweiten Lagenwein aus der Lage, und zwar aus dem
Gewann Im Wasserland innerhalb des Nonnengartens.
Aber Karl-Hermann Milch kann auch noch etwas anderes als Chardonnay. Zum Beweis stellte er in diesem Jahr zum einen noch einen Grauburgunder aus Monsheim an, ein fein gewobener Wein mit einem guten Zug. Zum anderen gefällt der Rosé, ebenfalls aus Monsheimer Lagen, der nicht nur eine feine Frucht, sondern auch echte Eleganz zeigt. Er ist ganz neu im Sortiment.
Im Weinberg reduziert Karl-Hermann Milch (Jahrgang 1976) die Erträge zum Teil massiv, um die gewünschte Konzentration in den Weinen zu erreichen. In einer seiner Top-Lage, »Im Wasserland«, hat er zudem einen kleinbeerigen Burgund-Klon gepflanzt, so dass er hier zuweilen nicht mehr als 15 Hektoliter pro Hektar aus dem Weinberg holt. Im Keller regiert das Holz, ob als Halbstück- oder Stückfass oder als Barrique. Die Abstimmung von Wein und Fässern ist eine Kunst, die Milch beherrscht. Für die Top-Weine kommt nur Erst- und Zweitbelegung in Frage.
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